Kompendium Industrie 4.0
Wir müssen digitale Plattformen besser verstehen, um gestalten zu können
Wir müssen digitale Plattformen besser verstehen, um gestalten zu können
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Industrie 4.0 ist in aller Munde. Die Debatte hat sich merklich gewandelt: Ging es zu Beginn noch um das „Stärken stärken“, mehren sich die sorgenvollen Stimmen: Drohe durch die Digitalisierung nicht ein Kontrollverlust und die Dominanz großer (ausländischer) IT-Unternehmen über die deutsche Automobil- oder Maschinenbauindustrie? Können deutsche Unternehmen im „industriellen Internet“ eine wichtigere Rolle spielen als im „Consumer-Internet“? Welche Teile der Wertschöpfung würden in Deutschland bleiben, welche abwandern? Und wie verändert sich die Arbeitswelt? Droht uns die „Hourglass-Society“, in der es keine „gute Arbeit“ für Arbeitnehmer mit mittlerem Qualifikationsniveau mehr gibt? Wie müssen wir unser (Weiter-) Bildungsystem anpassen, um Arbeitnehmer auf die Herausforderungen von „Arbeit 4.0“ vorzubereiten?
Sowohl für Unternehmen als auch für die Politik gilt es, die Logik der Veränderung zu entschlüsseln. Für Unternehmen hängt der Markterfolg und letztendlich die Existenz davon ab. Für die Politik geht es darum, die richtigen Leitlinien für gestaltendes Handeln zu definieren. Was gestern gute Politik war, wird es gegebenenfalls morgen schon nicht mehr sein.
Um die richtigen wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen treffen zu können, müssen wir uns differenzierter mit der digitalen Transformation auseinandersetzen. Wir tun dies, indem wir Industrie 4.0 als Prozess der Plattformisierung der Wirtschaft beschreiben, der durch digitale Technologien ausgelöst wird. Wir verändern damit den Fokus der Debatte: Ging es bislang bei Industrie 4.0 vor allem um die Veränderungen innerhalb der Fabrik (Stichwort „Smart Factory“), wenden wir uns vor allem dem Strukturwandel außerhalb des Unternehmens zu – den Marktstrukturen.